Gabi Reiserer ist daheim in ihrem Wohnzimmer eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. Die Nachricht hat sich unter Sängern und Musikanten an dem Tag wie ein Lauffeuer verbreitet – aber vorstellen kann man sich’s noch nicht, dass manm’s nimmer erleben wird, die Gabi, wie man sie kennt. Dass man irgendwo nach dem Musispuin noch die halbe Nacht beieinander sitzt, weil die Gabi einfach weiterspielt und -singt und alle zum Mitsingen bringt.
64 Jahre ist sie geworden, geboren und aufgewachsen in Schwarzenstein bei Aschau im Chiemgau.
Mit 5 Jahren hat sie begonnen, Gitarre zu spielen. Schließlich hat sie am Münchner Richard-Strass-Konservatorium Gitarre und Hackbrett studiert – und dann war sie die Gitarren-, Hackbrett und Ensemble-Lehrerin im Chiemgau. Ihre Begeisterung und ihr feines Gespür für die „Musi“ weitergeben, des war ihre große Mission.
Im BR Archiv findet man sie als Sängerin, als Chorleiterin, am Kontrabass und vor allem als Gitarristin in über 300 Titeln und 15 verschiedenen Gruppen – und noch viele mehr haben sich von ihr als prägende Lehrerin an der Musikschule, daheim oder auf Seminaren zeigen lassen, worauf es beim Musispuin und singen ankommt.
Verloren gegangen ist jetzt nicht nur eine Musikantin und Musiklehrerin mit ausgeprägtem Gespür, sondern auch ein Mensch mit sehr feinen Antennen, mit dem man sich immer wieder gern und tiefsinnig unterhalten hat.
Lassen wir sie aufleben in unsrer Mitte – indem wir immer wieder, wenn wir beinander sitzen, ein Lied in Gedanken an die Gabi anstimmen – so, wie sie es auch so gern getan hat. –
Pfiaddi, Gabi – ruhe sanft!
Katrin Stadler / BR Heimat
Zur Erinnerung an Gabi Reiserer wiederholt BR Heimat am Sonntag, 17.11.24 ab 16:05 Uhr eine Sendung aus dem Jahr 2022, in der Gabi Reiserer und Hans Wiesholzer bei Andreas Estner zu Gast waren.
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